Warum sprechen wir heute über „Überwachung 2.0 ?“ lautete die Eingangsfrage der zwei Moderatoren, die am 06.09.2022 unsere Schule für einen Projekttag zur Demokratiebildung und Wertevermittlung besuchten.
Posts in sozialen Medien, Datenspuren, Kameraüberwachung, Einsatz von Gesichtserkennungssoftware und Künstlicher Intelligenz sind Bestandteil unseres digitalisierten Alltags geworden. Neben den positiven Auswirkungen, z. B. Verhinderung oder Aufklärung von Straftaten, haben sich die Jugendlichen auch mit den negativen Seiten der technischen Entwicklungen auseinandergesetzt. Denn es ist ein schmaler Grad zwischen Freiheit gewährleisten und Sicherheit garantieren.
Im ersten Teil der Veranstaltung, bei dem die Schülerinnen und Schüler auch interaktiv eingebunden wurden, wurde der Blick auf die Geschichte der BRD und DDR gerichtet und der Wert der Grundrechte herausgearbeitet. Anschließend erzählte der Zeitzeuge Herr Mario Röllig, Stellv. Vorsitzender des Beirats ehemaliger politisch Inhaftierter im Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen in Berlin, eindrucksvoll von seiner Jugend und Schulzeit in der DDR, seiner Überwachung durch die Stasi und seinem Fluchtversuch. Schließlich nahmen neben Herrn Röllig noch Herr Florian Krahmer, Netzwerk für demokratische Kultur e.V. aus Wurzen, und Bornas Oberbürgermeister Herr Oliiver Urban für ein Podiumsgespräch platz. Herr Urban zeigte den Zuhörern die Verbindung des Themas zur Stadt Borna auf, so wurde zum Beispiel die Frage der Kameraüberwachung auf dem Schulhof diskutiert. Zum Abschluss betonte Herr Krahmer, dass unsere Demokratie vom Einmischen aller Beteiligten lebt und forderte die Zehntklässler auf, ihre Rechte als Schüler in der Schule und auf kommunaler Ebene wirksam einzubringen.
Der Projekttag wurde von „die Multivision e.V.“ durchgeführt und von der Bundesstiftung für Aufarbeitung gefördert. Herzlichen Dank gilt Frau Petzold für das Organisieren.