Montag, der 04. Dezember 2017, war ein ganz besonderer Tag für unsere Schule. Anfang August initiierte eine Initiativgruppe bestehend aus Schülerinnen und Schülern der elften und zwölften Klasse gemeinsam mit ihrer Lehrerin Ingrid Reichenbach das bundesweite Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, welches sich gegen jede Art der Diskriminierung, der Gewalt und der Ideologie richtet.
Aber wieso ausgerechnet dieses Projekt? Ich glaube, ich spreche im Namen der gesamten Initiativgruppe, dass wir alle geschlossen der Auffassung sind, dass es in unserer Gesellschaft eigentlich schon längst Normalität sein sollte jeden Menschen so zu akzeptieren, wie er ist. Kein Mensch sollte aufgrund seiner Hautfarbe, seines Glaubens, seines Geschlechts oder seiner sexuellen Orientierung in irgendeiner Art und Weise benachteiligt oder ausgegrenzt und schon gar nicht mit Gewalt konfrontiert werden.
Dass unser Gymnasium eine weltoffene Schule ist, beweisen die letzten Veranstaltungen, wie z.B. das Flüchtlingsfest im März 2016, die Podiumsdiskussion mit der Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Petra Köpping, im Mai 2016 oder die Wanderausstellung Strafraum Sachsen 2.0 im vergangenen Schuljahr 2016/2017. Nichts desto trotz sollten wir den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ nicht als Auszeichnung für die schon geleistete Arbeit, sondern vielmehr als Selbstverpflichtung für die Zukunft ansehen und uns stets an die Werte eines friedlichen Zusammenlebens mit allen Menschen erinnern. Dass wir uns als Schule dabei einig sind, zeigt unser Ergebnis der Unterschriftensammlung vom 28. August bis 01. September 2017. Insgesamt 76,12 Prozent aller Lehrer, Schüler und Mitarbeiter unserer Schule haben sich für die Grundsätze dieses Projektes ausgesprochen und zeigen damit klare Kante gegen Personen und Personengruppen die versuchen in unserer Gesellschaft Ängste zu schüren, um das friedliche Miteinander zu gefährden.
Aus diesem Grund möchte ich gern einen Appell an Sie, liebe Bornaerinnen und Bornaer, richten: Bitte schauen Sie nicht weg, wenn Sie merken, dass Personen aus welchem Grund auch immer diskriminiert werden. Setzen Sie sich bitte für Personen ein, die am Boden liegen, helfen Sie Ihnen. Widerlegen Sie angebliche Argumente in Ihrem Familien- oder Freundeskreis, welche ein friedliches Zusammenleben in Frage stellen. Und denken Sie bitte daran: eine Gesellschaft funktioniert nur, wenn die Stärkeren den Schwächeren helfen. Jeder Mensch bereichert die Gesamtheit auf seine ganz persönliche Art und Weise. Dies ist ein Appell an Sie, aber auch gleichzeitig die Ambitionen, die wir als Initiativgruppe hatten und natürlich immer noch haben.
Ich möchte mich bei der Schulleitung und unseren Lehrern für die erhaltene Unterstützung bedanken. Großer Dank gilt unserer Patin, der Radio PSR-Moderatorin Diana Schell, für ihre Werbung in der Öffentlichkeit für unsere Schule sowie auch dem Kinder- und Jugendparlament der Stadt Borna für die finanzielle Unterstützung. Aber vor allem möchte ich mich bei „meinem Team“ bedanken: bei Frau Reichenbach, Alexandra Ludwig, Julia Reymann, Lara Weichelt, Jonas Melzer und Helena Müller. Vielen Dank für die wirklich tolle, konstruktive, manchmal anstrengende Arbeit – mit nur einem Ziel: einen kleinen persönlichen aber wichtigen Teil für eine weltoffene, tolerante Zukunft in unserer Schule zu leisten. Ab dem Schuljahr 2018/2019 wird das Projekt unter der Leitung von Jonas Melzer und der Betreuung von der Lehrerin Constanze Hahn gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der neunten Klasse weitergeführt. Somit auch großen Dank und viel Erfolg an die zukünftigen Akteure dieses Projektes!
Philipp Berger Projektleiter | Kurs 12/4